Kaufberatung

Was bedeuten die Features zu einem Produkt?

Jeder Hersteller hat für die Bauweisen und Materialien seiner Produkte verschiedene Sonderbezeichnungen. Für diesen Einfallsreichtum und Kreativität gibt es von uns manchmal auch ein Schmunzeln. Was genau damit gemeint ist kannst du auf der Hersteller-Webseite nachlesen.

Welcher Bootgröße hab ich?

Deine Bootgröße und wie du diese herausfindest, kannst du entweder über die Größentabellen auf der Produktseite oder direkt auf der Hersteller-Website nachlesen. Falls du von der selben Schuhmarke bereits einen Schuh hast ,kannst du dir sicher sein, dass die neuen Snowboardboots die gleichen Maße haben. Mädels aufgepasst! Ein Frauenfuß braucht einen Frauenboot. Diese Boots sind perfekt an die weibliche Fußform und anatomischen Verhältnisse angepasst. Wichtig: Alle Bootgrößen auf unseren Seiten sind in US-Größe angegeben.

Wie genau müssen Snowboardboots passen?

Vergesst die Geschichte mit "einer Nummer größer"! Boots müssen passen! Wenn du in dem komplett verschnürten Boot mit den Zehen leicht den Innenschuh vorne berührst (nicht anstößt!), sonst nichts unangenehm drückt und du das Gefühl hast, in alle Richtungen bombenfest gehalten zu werden, dann passt der Boot von der Größe.

Was ist das Besondere an einem Thermo-Schuh?

Thermo-Boots lassen sich perfekt deiner Fußform anpassen. Indem der Schuh mit 80-120°C (je nach Hersteller) beheizt wird, wird er weich und verformbar. Nach ca. 10-15min Aufwärmen zieht man den kompletten Schuh fest an und lässt das Material etwa die gleiche Zeit am Fuß abkühlen. In dieser Zeit legt sich der Innenschuh perfekt an die Fußform an und bleibt auch in diesem Zustand, wenn du Fahren gehst.

Diesen Vorgang führen wir mit Deinen Boots bei uns im Showroom an speziell dafür gebauten Molding-Heatpipes durch. Das Beste daran ist: Es ist für dich als Kunde kostenlos, die Garantie bleibt erhalten und kann auch noch Monate nach dem Kauf realisiert werden.

Bei vorsichtiger Vorgehensweise kann dieser Prozess auch daheim im Backofen gemacht werden. Allerdings auf eigene Gefahr und mit dem Risiko durch unsachgemäße Bedienung die Garantie auf den Boot zu verlieren. Bevor du selbst an deinen Boots Hand anlegst, solltest du dich beim jeweiligen Hersteller über diesen Vorgang informieren.

Sind steife, harte Boots oder weiche Schuhe mit viel Flex besser?

Das kommt darauf an, was du mit den Boots machen willst. Zum Jibben und für kleine Kicker eignen sich eher weiche Schuhe mit viel Flex, um den größtmöglichen Bewegungsfreiraum nutzen zu können. Beim Springen von großen Kickern und beim Freeriden werden harte Boots bevorzugt, um den Fuß und das Sprunggelenk bei den stark wirkenden Kräften zu unterstützen. Wichtig ist aber auch dein Gewicht, denn angegebene Flexraten sind immer auf den Durchschnittstypen berechnet. Solltest du also schwerer als der Schnitt sein, fällt der Schuh für dich weicher aus. Gleiches gilt selbstverständlich auch umgekehrt.

Hilfe, meine Füße sind sehr groß!

Deine Boots sollten nicht zu weit über die Snowboardkante schauen. Bei über 2cm Überstand des Boots über die Zehen- oder Fersenkante schleifen diese im Schnee oder berühren bei Kurven die Piste. Dadurch kann die Kante nicht mehr greifen und du fällst.

Ab einer Bootgröße von EU 44 (oder US 10) raten wir dir bei größer geschnittenen Boots zu einem Midwideboard (ca. 25cm mittlere Breite). Ab Bootgöße EU 45 (oder US 11) solltest du dich mit einem Wideboard beschäftigen. Diese Boards sind etwas breiter als das Standard Modell, sodass deine Boots nicht zu weit überstehen. Von einem Wideboard spricht man ab einer mittleren Boardbreite von ca. 26cm.

Eine Weitere Möglichkeit gegen zu weit überstehende Boots bieten die PLS-Systeme von Palmer. Mit diesen Standerhöhungen kannst du auch mit großen Füßen "normal-breite" Bretter fahren. Positiver Nebeneffekt ist zudem eine bessere Kraftübertragung auf die Kante.

Welches Snowboard ist das richtige für mich?

Je nachdem, wie lange du bereits auf dem Board stehst, weißt du genau ob Freestyle oder Freeride, welche Boardlänge und welches Shape du benötigst. Für alle anderen gibt`s hier eine kurze Kaufberatung. Für den Boardkauf musst du dir vorher über einige Punkte im Klaren werden:

  • Step 1: Wo möchte ich mein Board einsetzen?

    JIB: Jib-Boards werden kürzer gefahren und sind teilweise extrem weich, wodurch Jib-Tricks besser möglich sind. Dich ziehen Baumstämme, Rails und Boxen zwangsweise an, selbst aus kleinen Wellen auf der Piste versuchst du den ein oder anderen Trick zu machen. Gleichzeitig legst du wenig Wert auf enge Carving-Turns und Speed auf der Piste.

    PARK: Dein Ziel ist es so viel Zeit wie möglich in der Luft zu verbringen. Du bist ständig auf der Suche nach guten Kickerspots und hängst in der Halfpipe ab. Du legst Wert auf weiche Boards, die sich leicht drehen lassen, mit denen man aber dennoch genug Speed bei der Anfahrt zum Kicker aufbauen kann. Auch sollten die Boards für Kickersessions im Powder geeignet sein.

    ALL-MOUNTAIN: Dein Ziel ist es, ein Board für alles zu haben! Du bist dir natürlich im Klaren, dass es keine Eierlegende-Wollmilchsau gibt, willst aber nur ein Board das sowohl für Tricks als auch für den einen Powdertag im Jahr gut ist. Alles in allem bist du zu 90% auf der Piste unterwegs und versuchst das Skigebiet mit möglichst schönen, schnellen Schwüngen zu erkunden. All-Mountain-Boards sind im Anfängerbereich weit verbreitet, es gibt aber auch Prachtexemplare über 600 EUR.

    FREERIDE: Für den Freerider gibt es nichts schöneres als jungfräuliche Powderhänge. Die Piste ist meist ein Hindernis um von einem Powderhang in den nächsten zu gelangen. Auf der Piste legt der Freerider vor allem Wert auf Speed und tiefe, stylische Schwünge. Mit einem Freeride-Board durchpflügst du beim Carven jede frisch präparierte Piste - Need for Speed, Force the Powder!

    Selbstverständlich gibt es eine Menge Mischformen und Du kannst sowohl mit einem Freerideboard Sprünge machen oder Jibben gehen, jedoch solltest du dir im klaren sein, was du mit deinem Board hauptsächlich vorhast!

  • Step 2: Wie lang soll mein Board sein?

    Natürlich orientiert sich die Länge des Boards nach Deiner Körpergröße, aber eine entscheidendere Rolle spielt das Gewicht. Das Gewicht ist ein einfacher und sicherer Referenzwert, den jeder Hersteller für sein Board angibt, um das richtige Board zu finden. Ein extrem schlanker Rider benötigt ein kleineres Board als ein gleich großer Rider mit mehr Gewicht.

    Prinzipiell gilt: ein langes Board hat mehr Auftrieb im Powder und lässt sich bei höheren Geschwindigkeiten besser kontrollieren. Ein Einsteiger sollte hingegen ein kürzeres Board vorziehen, da diese drehfreudiger sind. Orientieren könnt ihr euch an folgenden Richtwerten für "Durchschnittstypen":

    • Freestyle/Jib - Körpergröße minus 20-30cm
    • Freeride/Freestyle - Körpergröße minus 15-25cm
    • Freeride - Körpergröße minus 5-10cm

    Freestyle und Freeride Bretter unterscheiden sich zudem in Shape und Flex. Bei Freestyle-Brettern ist der Abstand der Inserts (Bindungsgewinde) zum Boardende gleich lang oder fast gleich lang und der Flex ist weich und damit verzeiend. Bei Freerideboards sind die Inserts in Richtung Tail verschoben (Setback), wodurch das Brett einen besseren Auftrieb im Powder bekommt und mehr Druck bei Schwüngen erzielt werden kann. Der Flex ist eher hart, da beim Freeriden durch hohe Geschwindigkeit große Kräfte auftreten.

    Frauen und Männerbretter unterscheiden sich meist im Flex, da Frauen in der Regel nicht so aggressiv fahren wie Männer und ein "gemütliches" Board bevorzugen.

Welche Bindung benötige ich?

Im Laufe der Jahre haben sich drei verschiedene Bindungssysteme bewährt.

  • Die Ratschenbindung ist das am meisten gefahrene Bindungssystem und der klassische Allrounder. Ratschenbindungen sind leichter als die anderen Systeme und besitzen in der Regel eine weniger direkte Kraftübertragung als eine Flowbindung, was beim jibben auf der Piste und im Park von Vorteil ist.
  • Das Heckeinstiegssystem (Flow), welches mit optimaler Kraftübertragung und unschlagbarer Einstiegszeit punktet, eroberte in den letzten Jahren den Markt. Mit immer leichteren Bindungen, die sich jedem Boot perfekt anpassen lassen und der sehr direkten Kraftübertragung, die dem Fahrer die volle Kontrolle über sein Board geben, ist das Flow-Bindungssystem eine kompromisslose Alternative zur Ratschenbindungen.
  • Die Plattenbindung ist nur mit Hardboots fahrbar und die erste Wahl aller Raceboarder und Extremcarver. Plattenbindungen bewirken die beste Kraftübertragung auf die Kante und bieten auch bei maximaler Geschwindigkeit extreme Laufruhe.

Passt jede Bindung auf jedes Board?

Alle unsere Bindungshersteller benutzen eine 4-Schrauben-Disk, die mit fast allen Boardherstellern kompatibel ist. Dies ist entweder ein 4x4- oder 4x2-Insert-System, also ein Lochabstand von 4 cm vertikal und 4 bzw. 2 cm horizontal zur Laufrichtung. Eine Ausnahme stellt allerdings Burton dar. Die Bindungen und Bretter bei Burton sind mit einem 3- bzw. einem 2-Schrauben System versehen. Viele unserer Bindunghersteller legen aus diesem Grund ihren Bindungen eine Universaldisk bei oder diese ist über den Zubehörkatalog bestellbar. Falls du dir bei der Bestellung allerdings unsicher bist, ob Board und Bindung kompatibel sind, schickst du uns am besten eine Mail und fragst nach.

Was bedeutet Highback-Rotation?

Einer Bindung sollte eine optimale Kraftübertragung auf die Kanten gewährleisten. Da die Bindung vom Winkel meist in Fahrtrichtung gedreht wird, verliert man an Druck auf die Fersenkante. Das Highback und meist auch das Heelcup (Fersenhalterung einer Bindung) kann man daher durch Rotation in zwei Richtungen einstellen. Durch die Anpassung lässt sich die Kraftübertragung auf die Hinterkante erhöhen. Ziel sollte sein, dass der Boot mittig in der Bindung sitzt. Dies gelingt durch verschieben des Highbacks/Heelcups in Richtung Boardmitte. Der Boot sollte dabei allerdings noch vollen Kontakt zum Highback haben. Eine Rotation des Highbacks parallel zur Fersenkante erhöht zudem die Kraftübertragung.

Welchen Bindungswinkel und Bindungsabstand soll ich einstellen?

Bindungswinkel und Bindungsabstand entscheiden sich durch den Einsatzbereich die Körpergröße und persönliche Vorlieben. Winkeleinstellungen sind immer in 3° Schritten möglich. Da die Winkeleinstellung eine sehr individuelle Angelegenheit ist kann man in folgenden Beispielen nur von Richtmaßen sprechen - die für einen selbst ideale Einstellung ist nur durch experimentieren herauszufinden.

Im Freestyle-/Jib-Bereich wird meist im "Duck-Stance" gefahren. Das heißt, die vordere Bindung wird im positiven Winkelbereich (Zehenbereich der Bindung zeigt in Fahrtrichtung) und die hintere im negativen Winkelbereich (Zehenbereich der Bindung zeigt entgegen der Fahrtrichtung) montiert. Eine für die erste Montage geeignete Einstellung wäre 15°/-9°.

Beim Freeriden wird die hintere Bindung eher in den +-0°-Winkelbereich montiert, die vordere Bindung wird eher positiver eingestellt als im Freestyle Bereich. Eine für die erste Montage geeignete Einstellung wäre 21°/-3° oder 18°/6° Beim Carven und Raceboarden werden beide Bindungen im positiven Bereich montiert. Hier sind z.T. Bindungswinkel von 60°/50° möglich.

Wie beim Bindungswinkel ist auch der Stance von Einsatzbereich, Größe und Vorlieben abhängig. Richtmaß hierfür ist die "Unterschenkellänge" von Kniekehle bis Bode plus 0-4cm. Beim Jibben wird ein sehr breiter Stance gewählt, um beim Sliden das Gleichgewicht optimal halten zu können. Zum Springen wählt man einen etwas schmäleren Stance als beim Jibben. Beim Freeriden einen etwas schmäleren Stance als beim springen. Zudem versetzt man die Bindungen beim Freeriden eher in Richtung Tail um den optimale Auftrieb im Tiefschnee zu bekommen. Beim Freestylen hingegen montiert man die Bindungen eher mittig, um in beiden Fahrtrichtungen maximale Kontrolle zu behalten.

Am wichtigsten ist allerdings, dass man sich mit dem Bindungsabstand wohl fühlt und das Brett gut unter Kontrolle hat. Um den für sich persönlich besten Stance und Bindungswinkel herauszufinden geht man folgendermaßen vor:

  1. Stance, wie oben beschrieben, berechnen und mit dem für seinen Einsatzbereich groben Winkelwert die Bindungen locker (damit man beim weiteren justieren nicht immer wieder komplett aufschrauben muss) montieren. Steht man jetzt bequem und kann noch gemütlich in die Knie gehen, passt das fürs Erste.
  2. Die Bindung so in Richtung Zehen- bzw. Fersenkante schieben, dass die Zehen und die Ferse nicht zu weit über die Kante überstehen (maximal 2cm und natürlich im Snowboardboot). Zum Fahren gehen und sich 1-2 Stunden Zeit nehmen, um mit Bindungswinkel und Stance zu experimentieren. 3 Grad plus oder minus können manchmal entscheidend für den optimalen Bindungswinkel sein und ein 2-3cm breiterer Stance macht manchmal den Unterschied zwischen Snowboard fahren und vom Snowboard gefahren werden aus.

Was bedeutet Wassersäule/Atmungsaktivität?

Unter Wassersäule versteht man den Wasserdruck, den ein Stoff von ein Quadratzentimeter ohne Wasser durchzulassen standhält. Auf eine Jacke mit einer "10.000er Wassersäule" kann man eine 10.000mm (10m) hohe Wassersäule auf einen Quadratzentimeter stellen, ohne dass das Gewebe Wasser durchlässt. Die Atmungsaktivität eines Gewebes gibt den Feuchtigkeitstransport an und steht damit für die Wasserdampfdurchlässigkeit eines Stoffes von innen nach außen. Je höher die Atmungsaktivität, umso höher der Feuchtigkeitstransport und umso weniger Feuchtigkeit an deinem Körper. Eine hohe Atmungsaktivität ist also von mindestens genauso großer Bedeutung wie eine hohe Wassersäule.

Warum ist meine Goggle nicht zu 100% verspiegelt?

Hast Du was zu verbergen...? Spaß beiseite... Verspiegelte Gläser, ob sie nun von den Herstellern "Ionized", "Silver Mirror", "Chrome", o.ä. genannt werden, sind hochwertigste intelligente Gläser, die so viel Licht wie gerade notwendig vom Auge des Trägers weg spiegeln. Je dunkler der Hintergrund der Brille oder je heller die Lichtverhältnisse von außen, umso mehr kommt die Verspiegelung zum Tragen und wird sichtbarer. Bei weißen Brillen kommt noch ein "optischer Negativeffekt" hinzu, da der Rahmen von Innen hell durchschimmert. Würde die Beschichtung nun zu dick aufgetragen werden oder als Basisglas ein sehr dunkles Glas verwendet werden, würde zwar optisch die Verspiegelung sichtbarer sein, dies sich aber negativ in der Benutzbarkeit auswirken. Dann wäre das Glas schlichtweg zu dunkel, um bei verschiedensten Lichtverhältnissen optimalen Schutz und Sichtbarkeit zu garantieren.